Die Hobbijahns by Rensmann Nicole

Die Hobbijahns by Rensmann Nicole

Autor:Rensmann, Nicole [Rensmann, Nicole]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Juvenile Fiction
veröffentlicht: 2011-05-04T22:00:00+00:00


Schattenland

Entschlossen gingen sie den Berg hinunter, doch Jasmin blieb abrupt stehen, denn Archibald war plötzlich verschwunden.

»Wo bist du?«

»Hier! Wieso?« Archibald schien nur wenige Schritte vor Jasmin zu sein.

»Ich kann dich nicht sehen, Archibald. Nur hören. Wo steckst du denn?« Archibald antwortete belustigt: »Machst du jetzt Scherze mit mir, oder was? Du stehst doch direkt vor mir.«

»Soll ich nachsehen?«, fragte Balduin.

»Nein!«, befahl Jasmin und trat einen Schritt zurück.

In die Tasche, die um ihren Hals hing, kam Bewegung. Gretchen kroch daraus hervor. »Das ist das Land der Schatten, Liebchen. In deinem Land werfen nur Gegenstände, Menschen oder Tiere Schatten, sobald die Sonne scheint. Dinge, die eine feste Beschaffenheit haben. Dies ist ein besonderes Land. Denke daran: Überall sind Schatten, die sich gegenseitig überschatten und so den Schatten verstärken. Schatten, die Substanz verbergen!«, sagte Gretchen geheimnisvoll und verzog sich wieder. Land der Schatten? Das war ja nicht schwer. Überall sind Schatten, die Substanz verbergen, hatte sie gesagt. Substanz... verbergen!

»Was ist denn Substanz?«

»Du und ich und wir alle«, klang es dumpf. Allwissenheit musste sehr müde machen.

Jasmin ging in die Richtung, in der sie Archibald vermutete und endlich entdeckte sie ihn.

»Da bist du ja! Warte hier auf mich und pass auf.«

»Was meint sie damit?«, fragte Archibald den Falter, aber Balduin gab keine Antwort. Er saß auf Jasmins Schulter und war vor Angst erstarrt.

Jasmin trat nun zwei Schritte ins Land der Schatten. Archibald stöhnte überrascht auf. »Jasmin?«

»Ich kann dich sehen, aber du mich nicht?«

»Nein, ich sehe dich nicht.«

Als Jasmin wieder zu Archibald zurückkam, sagte sie: »Wir müssen uns miteinander verbinden, sonst verlieren wir uns.«

»Ich spanne einen Faden um dich. Balduin und Gretchen sind ja eh bei dir.«

Balduin flog kurz auf. Bevor er in Jasmins Pullovertasche verschwand, fächelte er ihr über die Nasenspitze. Sie lächelte.

Nebeneinander traten Archibald und Jasmin in das Land der Schatten. Dort wo Archibald wenige Sekunden zuvor noch gestanden hatte, war nichts weiter als eine dunkle Fläche. »Bist du noch da?«

»Ja, alles okay, ich sehe dich«, antwortete er.

Sie atmete erleichtert auf.

Es dauerte einige hundert Meter, bis sie sich mit der ungewöhnlichen Umgebung angefreundet hatten.

Mal war Archibald verschwunden, dann wieder Jasmin. Manchmal konnten sie sich beide nicht sehen, dann wieder lächelten sie sich gegenseitig an. Zeitweise war auch nur ein Teil des Körpers von Schatten bedeckt.

Einmal rief Archibald: »Dein Kopf ist weg!« und lachte. Um die Müdigkeit zu vertreiben, spielten sie Verstecken.

Doch nach unendlich vielen Schritten fiel es ihnen immer schwerer, sich auf den Beinen zu halten.



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